Abfall trennen: Mehr Recycling, weniger Restmüll! Ab 1. Jänner 2023 werden in ganz Kärnten sämtliche Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne gesammelt.
Langjährige Bemühungen der Abfallwirtschaftsverbände (AWV), des Landes Kärnten und der Verpackungssammelsysteme ARA und Interzero um ein einheitliches, landesweites Sammelsystem haben dazu geführt, dass das Sammeln von Leicht- und Metallverpackungen einfacher, effizienter und nachhaltiger wird.
Erwartet wird ein Sammel-Plus von 20% bei Kunststoffverpackungen – ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz und zur Erreichung der EU-Recyclingquoten.
Österreichs Haushalte gehören zu den fleißigsten Sammlern in ganz Europa. Bis Ende 2022 werden wieder mehr als eine Million Tonnen Verpackungen und Altpapier gesammelt. Der Anteil der Leicht- und Metallverpackungen macht etwas mehr als 200.000 Tonnen aus.
Derzeit werden in Kärnten Verpackungen aus Kunststoff und Metallverpackungen noch unterschiedlich gesammelt.
So sammeln die Abfallwirtschaftsverbände Klagenfurt, Villach und Völkermarkt – St. Veit im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne derzeit Plastikflaschen, Getränkeverbundkartons (Tetra-Pak) und Metallverpackungen (Dosen), während die Abfallwirtschaftsverbände Spittal, Westkärnten und Lavanttal neben den Plastikflaschen auch die übrigen Kunststoff-Leichtverpackungen, wie z.B. Becher, Folien udgl., mitsammeln; die Metallverpackungen werden dort noch getrennt gesammelt (blaue Behälter auf Sammelinseln).
Warum überhaupt und warum jetzt?
Das erklärte Ziel ist eine Verdopplung des Recyclings bei den Kunststoffverpackungen. Daher muss die Sammelmenge entscheidend erhöht werden. In Verbindung mit einer vertieften Sortierung und einer optimierten Verwertung kann das Ziel erreicht werden. Warum nunmehr manche Verpackungsmaterialien wieder gemeinsam gesammelt werden können, ist leicht erklärbar. Die Technik in modernen Sortierungsanlagen hat sich zuletzt wesentlich weiterentwickelt. Unterschiedliche Verpackungen werden erkannt und automatisch voneinander getrennt. Da jedoch auch solche Anlagen Grenzen haben, ist es nach wie vor wichtig, dass Verpackungen in der richtigen Tonne oder im richtigen Sack landen. Ein einheitliches Sammelsystem ist dabei eine unverzichtbare Hilfe.
Was ändert sich ab 2023?
Leicht- und Metallverpackungen werden landesweit gemeinsam gesammelt.
In den Gelben Sack bzw. in die Gelbe Tonne gehören ab 1. Jänner 2023:
Leichtverpackungen:
- Plastikflaschen (PET-Flaschen wie Mineralwasserflaschen bzw. auch andere Kunststoffflaschen wie Wasch- und Putzmittelflaschen sowie Flaschen für Körperpflegemittel)
- Getränkekartons (Tetra-Pak)
- Joghurt- und andere Becher
- Schalen und Trays für Obst, Gemüse, Takeaway usw.
- Folien und Folienverpackungen von Mineralwasserflaschen udgl.
- Verpackungen von Schnittkäse, Wurst, Schinken udgl.
- Chipsackerl oder -dosen
Metallverpackungen:
- Verpackungen aus Metall und Aluminium
- Getränke- und Konservendosen
- Tierfutterdosen
- Kronkorken
Das bedeutet ab 1. Jänner, dass
- die Gemeinden der Abfallwirtschaftsverbände Klagenfurt, Villach und Völkermarkt – St. Veit zusätzlich Becher, Schalen, Folien und sonstige Verpackungen aus Kunststoff in den Gelben Sack bzw. in die Gelbe Tonne geben.
- die Gemeinden der Abfallwirtschaftsverbände Spittal, Westkärnten und Lavanttal die Metallverpackungen (Dosen) im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne mitsammeln. Die „Blauen Behälter“ werden entfernt.
Mehr Informationen zum Sammeln, Trennen und Recyceln von Verpackungen gibt es zudem auf www.oesterreich-sammelt.at
Die neue Initiative ÖSTERREICH SAMMELT bietet Fakten und Tipps zur Vermeidung, zur getrennten Sammlung und zum Recycling von Verpackungen und unterstützt damit auch die Abfallberatung vor Ort. Die Abfallberater der Kärntner Abfallwirtschaftsverbände finden sie auf auch auf dieser Webseite unter "Die Verbände".
LRin Mag.a Sara Schaar zur Umstellung: "Ich bin sehr froh darüber, dass ein landesweit einheitliches Sammelsystem für Leicht- und Metallverpackungen endlich Wirklichkeit wird, weil von Bundesseite nun auch die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen wurden, für die wir uns als Land Kärnten lange eingesetzt haben. Damit wird dem von der Landesregierung beschlossenen Kärntner Abfallwirtschaftskonzept Rechnung getragen. In dessen „Fortschreibung 2018“ wurde eine kärntenweit einheitliche Methode zur Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen als Ziel definiert. Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen in Kärnten diese Anpassung mittragen werden und dass damit ein wertvoller Beitrag zu sinnvollem und nachhaltigem Recycling geleistet wird um wertvolle Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf zu halten."
Bgm. Günther Albel, Geschäftsführer des Zusammenschlusses der Kärntner AWVs und Vorsitzender des AWV Villach: "Natürlich ist es am besten, wenn Abfälle erst gar nicht entstehen. Daher ist die Vermeidung von Abfällen das Gebot der Stunde. Ganz werden wir sie allerdings nicht vermeiden können. Damit stehen wir vor der Herausforderung, Produkte möglichst lange zu verwenden oder sie im Sinne einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft möglichst lange im Kreislauf zu führen (Mehrweg). Die nächstbeste Möglichkeit, zumindest Stoffe im Kreislauf zu halten, ist eine funktionierende Recyclingwirtschaft. Und dabei spielt der Faktor Mensch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Alt- und Wertstoffe so zu sammeln, dass sie sinnvoll weiterverarbeitet werden können. Unser angepasstes Sammelsystem für Leicht- und Metallverpackungen wird es den Bürgerinnen und Bürgern erleichtern, das umzusetzen und dabei mitzumachen."
Am Bild von links: Bgm. und AWV-Kärnten-GF Günther Albel, LRin Sara Schaar, StRin Sandra Wassermann (Vorsitzende AWV Klagenfurt), Hans Baumgartner von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und Horst Niederbichler, Geschäftsführer des AWV Villach
Fotos (c) LPD Kärnten/Helge Bauer
Illustration (c) AWV Westkärnten