Ennshafen ist für schwindelfreie Abfallberater:innen momentan der „place to be“.

Dort steht die derzeit modernste – und mit sechs Ebenen auch höchste - Sortieranlage für Leichtverpackungen Österreichs, die „Triplast“. Errichtet von der Altstoff Recycling Austria (ARA), der Bernegger-Gruppe sowie Der Grüne Punkt und konzipiert für die trimodale Anlieferung – per Straße, Schiene und Schiff.

Rütteln, Sieben, Sichten. Seit der Inbetriebnahme Anfang 2024 laufen dort mittlerweile 50% der österreichischen Leichtverpackungsabfälle (aus Kunststoffen, Materialverbunden und Metallen) über die rund 2,5 km langen Sortierbänder und die händische Nachsortierung bei gewissen Fraktionen. Mit Infrarotkameras, Scannern, Sortiertrommeln, Rüttelsieben, Windsichtern, Magnetabscheidern und Nicht-Eisen-Abscheidern etc. können die Abfälle sortenrein sortiert werden. Pro Monat wird das Volumen von einer dreiviertel Million Gelber Säcke durchgeschleust. Auf 100.000 Tonnen jährlich ist die Anlage ausgelegt.

Sammeln, Sortieren, Verwerten. „Was nicht aussortiert wird, kann nicht recycelt werden“, brachte es ARA-Stoffstromexperte Erwin Janda beim Besuch auf den Punkt. Allein 18 Kunststoffprodukte und sieben Folienqualitäten können erkannt werden. So ist dann gezieltes Recycling möglich, da immer mehr Produkthersteller Recyclate einsetzen möchten. Selbst die verbleibenden Reste können in nachgeschaltenen Verwertungsbetrieben weiterverarbeitet werden.

Risikofaktor Fehlwürfe. Eisenteile, Rohre, Seile und Schläuche, Batterien und Akkus, Spraydosen und Gaskartuschen mit Restinhalten oder Injektionsnadeln – Fehlwürfe wie diese führen zu Störungen der Anlage und gefährden die Mitarbeiter. Verkeilungen, Materialbrände und Verpuffungen können im Normalfall aufgrund der dichten Sicherheitskonzepte zwar rasch unter Kontrolle gebracht werden, trotzdem steht die Anlage für eine Zeit still und die Mitarbeiter sind unnötiger Gefahr ausgesetzt. Wer also schon zuhause sorgfältig trennt, leistet einen wertvollen Beitrag, um so viel Recyclingmaterial wie möglich auf sichere Weise für alle zu sichern.

Ein herzliches Danke! Vielen Dank an Herrn Janda (ARA), Frau Kummer und Herrn Vidovic (Triplast) für die umfassenden Informationen und die eindrucksvolle Führung durch die Anlage.

AWVs Kärnten. Zusätzlich zur Anlagenbesichtigung stand für die Abfallberater:innen der Kärntner Abfallwirtschaftsverbände (Klagenfurt, Lavanttal, Villach, Spittal, St. Veit und Westkärnten) das Ausarbeiten weiterer Bausteine und Ideen zur verbandsübergreifenden Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch am Programm.

Fotos (c) AWV Kärnten